Nicht über unsere Köpfe

Das neue Buch!

Nicht über unsere Köpfe

Nicht über unsere Köpfe

Parteienstreit, Politikverdrossenheit, sinkende Wahlbeteiligung – ist die Demokratie am Ende? Keineswegs, sagt Erich Visotschnig, sie arbeitet nur mit den falschen Mitteln.

In »Nicht über unsere Köpfe. Wie ein neues Wahlsystem die Demokratie retten kann« zeigt er die Schwächen des Mehrheitsprinzips auf und stellt mit seinem Konzept des Systemischen Konsensierens eine Alternative vor, die es Beteiligten ermöglicht, sich effektiver in Entscheidungsprozesse einzubringen. Dadurch entsteht eine neue demokratische Kultur, in der nicht länger Großkonzerne und kapitalstarke Interessengruppen, sondern Bürger das Sagen haben.

Dieses Prinzip bewährt sich seit Jahren im privaten, wirtschaftlichen und politischen Bereich. Das Buch stellt gelungene Praxisbeispiele vor und erklärt, wie Systemisches Konsensieren eine erneuerte Demokratie ermöglicht.

Inhaltsverzeichnis

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Nicht über unsere Köpfe
Wie ein neues Wahlsystem die Demokratie retten kann

ISBN 978-3-96238-021-2
196 Seiten
oekom verlag, München 2018

Preis: 20,00 €
Erscheinungsdatum:

Berichte / Interviews zum Buch

Bericht in der taz vom 25.8.2018

Beitrag auf WDR 5

Interview auf Radio FRO

Vortrag von Erich Visotschnig über das Buch (Video)

Grundlagen

Ethik

Die Achtung vor einem Menschen erfordert Achtung vor seiner Entscheidungsfreiheit

Freiheit, Selbstbestimmung und Menschenwürde sind untrennbar miteinander verbunden.

Jemandes Recht auf Selbstbestimmung einzuschränken, bedeutet, ihn in seiner Menschenwürde zu einzuschränken.

Das Recht auf Selbstbestimmung bedeutet, dass jeder mündige Mensch an allen Entscheidungen, die ihn betreffen ein faires Mitspracherecht haben muss: Entscheidend sind die Betroffenen.

Rechtliches

Mitbestimmung ist ein Menschenrecht

  • Artikel 21 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte Punkt 1. lautet: Jeder hat das Recht, an der Gestaltung der öffentlichen Angelegenheiten seines Landes unmittelbar oder durch frei gewählte Vertreter mitzuwirken.
  • In unseren derzeitigen Demokratien ist die Liste der vorgegebenen Kandidaten aufgrund der Vorauswahl durch politische Parteien beschränkt.
  • Dadurch wird der Bevölkerung ein wesentlicher Teil ihrer Entscheidungsfreiheit und politischen Wirkung genommen.
  • Damit die beiden Möglichkeiten »unmittelbar oder durch frei gewählte Vertreter mitzuwirken« des Art. 21 in etwa gleichwertig sind, müssen wir eine beliebige Person als Vertreter frei wählen können.
  • Heute stehen sowohl die technischen Mittel zur Verfügung als auch gibt es geeignete Verfahren, sodass eine freie Wahl möglich ist. Auch die unmittelbare Einflussnahme ist umsetzbar.

Umsetzung

Abgeordnete und Bevölkerung entscheiden gemeinsam

  • Jeder mündige Mensch hat an allen politischen Entscheidungen, die ihn betreffen ein faires Mitspracherecht.
  • Er kann dieses Recht nach freiem Willen jederzeit und ohne bürokratische Hürden ausüben.
  • Er kann dieses Recht persönlich in Anspruch nehmen oder an eine beliebige Person seines Vertrauens delegieren.
  • So er dieses Recht nicht in Anspruch nimmt, geht seine Stimme automatisch an den von ihm gewählten Abgeordneten über.
  • Dadurch kann jeder mündige Mensch überall dort mitentscheiden, wo es ihm wichtig ist.

Folgen

Eine Demokratie jenseits von Macht und Profit

  • Systemisches Konsensieren ist ein Verfahren, welches die Vielfalt dieser Welt abbildet. Dadurch kann die kollektive Intelligenz der Bevölkerung wirksam werden.
  • Durch Systemisches Konsensieren werden nachhaltige Entscheidungen getroffen. Eine lebenswerte Umwelt wird geschaffen.
  • Wenn die Bevölkerung selbst entscheidet, ist gesichert, dass das Wohl der Bevölkerung im Vordergrund steht und nicht die Interessen von Eliten, Großkonzernen oder finanzstarken Gruppierungen.

Inhaltsverzeichnis

1. Kapitel

  • Gemeinsame Entscheidungen

2. Kapitel

  • Das SK-Prinzip
  • Die Bewertung und ihre Auswirkungen
  • Konsensieren als feinfühliger Prozess

3. Kapitel

  • Erste Schritte
  • Suche nach tragbaren Entscheidungen
  • Konsensieren bei Volksabstimmungen
  • Kooperative Entscheidungsfindung in Gemeinden

4. Kapitel

  • Das nächste Ziel
  • Zusammenarbeit von Parlament und Bevölkerung
  • Dynamik des Vertrauens
  • Eine bloße Utopie?
  • Einschub: Die Bürde der Politiker

5. Kapitel

  • Grundlagen einer friedlichen Gesellschaft
  • Die Achtung vor der Ablehnung
  • Freiheit und ihre Grenzen
  • Kooperation als Erfolgsmodell

6. Kapitel

  • Das Gesellschaftsmodell der Zukunft
  • Entscheidend sind die Betroffenen
  • Entscheidungsbefugnis und Betroffenheitsgrad

7. Kapitel

  • Der Systemwechsel
  • Die nötige Weisheit der Politiker
  • Die Kraft der Idee

8. Kapitel

  • Noch ein neues Paradigma

9. Kapitel

  • Was dafür spricht – ein Märchen

10. Kapitel

  • Was dafür spricht – kein Märchen
  • Die Lehren des Nationalsozialismus
  • Das Scheitern des Arabischen Frühlings
  • Was uns die EU lehrt – und was die Schweiz
  • Der Rechtsstaat

11. Kapitel

  • Was sich ändern wird
  • Populismus
  • Anonymität und Hässliches
  • Freiheit, Selbstbestimmung, Partizipation
  • Politik und Menschen
  • Die Kraft kollektiver Intelligenz

Anhang

  • Konzept für ein sicheres staatsweites Onlinekonsensieren
  • 25 Fragen auf dem Weg zur Entscheidung
  • Das Sache und die Weib
  • Danksagung

SK-Prinzip

Entscheidungen nach dem SK-Prinzip garantieren die bestmögliche Erfüllung der Bedürfnisse und Wünsche der Beteiligten unter Berücksichtigung ihrer Verschiedenheit.

Der Vorschlag gilt als angenommen, der in der gesamten Gruppe die geringste Ablehnung erzeugt. Dies minimiert das Konfliktpotenzial und unterstützt eine möglichst reibungslose Umsetzung.

Ablauf

1.

Ein öffentliches Konsensierungssystem für politische Entscheide wird eingerichtet.

2.

Über jeden politischen Entscheid wird darin konsensiert.

3.

Die Bevölkerung ist teilnahmeberechtigt. Alle mit gleichem Stimmgewicht.

4.

Menschen, die nicht teilnehmen, werden von den Abgeordneten vertreten.

5.

Je mehr Stimmberechtigte an einer Konsensierung teilnehmen, desto geringer wird das Stimmgewicht der Abgeordneten. Sollten alle Stimmberechtigten an einer Konsensierung teilnehmen, haben auch die Abgeordneten nur mehr ein Stimmgewicht von eins.

Einen Prototyp für ein öffentliches Konsensierungssystem gibt es bereits. Es ist für Privatpersonen und gemeinnützige Organisationen kostenlos. Probieren Sie es ruhig aus:

www.konsensieren.eu

SK in der Gesellschaft

Gemeinde

Im 2017 erstellten „Munderfinger Zukunftsprofil“ wurde als eines von vier Prinzipien festgelegt, Munderfing als eine „Bürgergesellschaft“ zu gestalten.

Das Modell der Bürgergesellschaft umfasst:

  • Möglichst viele Menschen zur aktiven Mitgestaltung ihres Lebensraumes anzuregen
  • Die von Vorhaben betroffenen Gruppen möglichst breit und frühzeitig bei der Vorbereitung von Entscheidungen und deren Umsetzung zu beteiligen
  • Strukturen zu schaffen und Abläufe festzulegen, um die Bürgergesellschaft langfristig einzurichten.

Dabei ist es das erklärte Ziel, Bürgerbeteiligung über OnlineKonsensieren zum Regelfall zu machen.

Foto: © Von Bwag - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0

Unternehmen

Gerhard Diewald, Leiter Vertrieb Stahl Judenburg:

„In 6 Stunden haben wir mit Systemischem Konsensieren zu einem essenziellen und konfliktgeladenem Thema mehr geschafft als in den letzten 10 Jahren“

Schule

Kinder konsensieren mit visuellen Hilfsmitteln noch bevor sie lesen und schreiben können

Über den Autor

Erich Visotschnig

Erich Visotschnig

promovierte „sub auspiciis praesidentis“ in den Fächern Mathematik und theoretischer Physik. Er arbeitete als Software-Entwickler, Systemanalytiker und Manager von komplexen Computer-Projekten in Österreich, Deutschland, Belgien und Frankreich. Die Erforschung machtfreier Strukturen, machtfreier Kommunikation und machtfreier Entscheidungsprozesse war sein Schwerpunkt. Er ist Miterfinder des SK-Prinzips und Mitautor mehrerer Bücher darüber. Er hält SK-Seminare und moderiert Gruppenentscheidungen mithilfe von Systemischem Konsensieren. Er arbeitet noch immer an der Weiterentwicklung des Systemischen Konsensierens.